Dunkle Vignette in GIMP
Oft ist das Erzeugen einer Vignette der abschließende Schritt bei der Bildbearbeitung. Wenn man es sich einfach machen will, dunkelt man dabei die Ränder und Ecken des Bildes ab. Das hat allerdings den Nachteil dass die hellen Bildbereiche dabei grau werden. Dieser Artikel zeigt eine Methode mit der man diesen unangenehmen Nebeneffekt verhindern kann.
Unser Ausgangspunkt ist ein fertig bearbeitetes Bild, entweder direkt geladen oder aber eine Ebene die alle Änderungen des Bildes enthält.
Zunächst duplizieren wir die Ebene:
Der Modus der neu erzeugten Ebene wird auf “Multiplikation” eingestellt (am rechten oberen Rand des Bildschirm-Fots zu sehen). Dadurch wird das gesamte Bild viel dunkler - das, was wir für die Vignette erreichen möchten. Wenn Sie auf die hellen Bereiche im Bild achten werden Sie feststellen, dass diese nicht grau werden wie das bei einem einfachen Abdunkeln der Fall wäre.
Es gibt zwei Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass nur die äußeren Bereiche des Bilds abgedunkelt werden. Die erste - die wir hier auch benutzen werden - ist einfach Teile der duplizierten Ebene zu löschen so dass sie transparent werden. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Größe der Gimp-Dateien nicht so stark anwächst wie bei der zweiten Methode. Zudem ist sie recht einfach zu benutzen.
Bei der zweiten Methode würden wir der kopierten Ebene eine Ebenenmaske hinzufügen, eine Auswahl erzeugen und diese mit Schwarz füllen. Die Methode ist komplizierter, erlaubt aber eine wesentlich genauere Steuerung des Aussehens der Vignette. Zum Beispiel könnte man den Effekt an einigen Stellen weniger stark gestalten oder sogar Teile der Vignette mit einem Pinsel verändern.
Zurück zur ersten Methode:
Benutzen Sie das Werkzeug “Rechteckige Auswahl”, um einen rechteckigen Bereich des Bildes zu markieren. Dieser Bereich muss Platz an den Rändern lassen - dieser freigelassene Platz wird später der dunkle Vignetten-Bereich:
Damit die Vignette schön weich aussieht müssen Sie sie mit einem sanften Rand ausstatten. Dazu benutzen Sie das Menü “Auswahl/Ausblenden”. Die einzugebende Pixel-Zahl hängt stark von der Größe Ihres Bildes und von ihrem Geschmack bezüglich Vignetten ab. Für mein Beispiel-Bild benutze ich 50 - bei einem Bild mit 24 Megapixeln sind eher 200 angebracht, unter Umständen viel mehr. Hier ist experimentieren angesagt. Keine Angst vor verschiedenen Fehlversuchen - sie können bei Gimp jederzeit mit “Bearbeiten/Rückgängig” zu einem früheren Bearbeitungsstand zurückkehren - auch über mehrere Bearbeitungsstufen hinweg.
Das Ergebnis des Ausblendens ist nicht direkt zu sehen. Ein Anhaltspunkt sind aber die abgerundeten Ecken der aktuellen Auswahl:
Bitte achten Sie darauf, dass vor dem nächsten Schritt das Ebenen-Duplikat
in der Ebenen-Übersicht ausgewählt ist. Jetzt können Sie die Vignette
einfach erzeugen, indem Sie die Löschtaste benutzen.
Alternativ können Sie die “Ausschneiden”-Funktion benutzen. Diese ist über
das Menü “Bearbeiten/Ausschneiden” oder die Tastenkombinationen Strg-X
(Windows) bzw. Cmd-X (Mac) erreichbar.
Um das Ergebnis besser sehen zu können, deaktivieren Sie die Auswahl über
das Menü mit “Auswahl/Nichts”:
Sollte der Effekt zu stark sein, können Sie den “Deckkraft”-Regler der kopierten Ebene für die Feineinstellung benutzen. Der Regler befindet sich direkt unter der Auswahl für den Ebenen-Modus:
Abweichend zu der hier vorgestellten Methode mit der Rechteck-Auswahl können Sie natürlich auch andere Auswahl-Methoden benutzen - die Elliptische Auswahl oder sogar die Freie Auswahl wären geeignete Kandidaten.
Weitere Schritte:
- Sie könnten die kopierte Ebene umbenennen zu “Vignette”, um ihren Zweck deutlich zu machen
- Sie könnten die Ebenen “vereinen” um Speicherplatz zu sparen
- um den Vignette-Effekt noch drastischer zu machen, könnten Sie die kopierte Ebene noch einmal kopieren